Jesuitenkirche Oratorium der Unbefleckten Empfängnis
Die Jesuitenkirche ist auf einem kreuzförmigen Grundriss aufgebaut, der ein Mittelschiff und vier miteinander verbundene Joche umfasst, in denen sieben Seitenkapellen untergebracht sind. Auf der Seite der Erzbischofsstraße wurde das mittlere Joch für den Seiteneingang vorgesehen, anstelle einer achten Seitenkapelle. Am Seiteneingang befinden sich die beiden Oratorien, von denen das eine der Unbefleckten Empfängnis und das andere der heiligen Honoria geweiht ist und daher den bekannteren Namen Bruderschaft der Onorati trägt.
HISTORISCHE DETAILS
Die Jesuitenkirche ist auch als Kirche der Beschneidung Christi bekannt, was sich in dem Titelbild widerspiegelt, das sich im kunstvoll gestalteten Frontispiz des Chors befindet.
Die Jesuitenkirche wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts auf einem Grundstück errichtet, das der Bischof von Malta, Tomaso Gargallo (1578-1614), den Jesuiten zur Verfügung gestellt hatte. Der erste Architekt war Giuseppe Valeriano (152-1596), ein Jesuitenarchitekt aus Neapel. Um 1637 gestaltete der Architekt des Johanniterordens, Francesco Buonamici, das Innere der Kirche um und rekonstruierte die Fassade, wodurch die Kirche zu dem Juwel der Barockarchitektur wurde, das sie heute darstellt. Die von Buonamici eingefügten Steinmetzdekorationen wie die Puttenköpfe inmitten von Blumendekorationen auf den geschwungenen Gliedern, die omegaförmige Haube, die eine Muschelschale auf den Fenstern der Seitenschiffe umschließt, und das Seraphimpaar auf den umgekehrten Voluten, die das zentrale Fenster einrahmen, sind die wichtigsten Barockelemente an der Fassade der Jesuitenkirche.
HIGHLIGHT:
Die Arbeiten am Bau der Kapelle der Unbefleckten Empfängnis waren in den 1640er Jahren noch nicht abgeschlossen, wurden aber 1651 als beendet gemeldet. Im Laufe des 17. Jahrhunderts befanden sich in diesem Oratorium neben der Unbefleckten Empfängnis verschiedene Bruderschaften.
TITELGEBENDES GEMÄLDE:
Das titelgebende Gemälde der Unbefleckten Empfängnis wurde von Filippino Dingli (gest. 1677) geschaffen. Das frühbarocke Gemälde in Öl auf Leinwand ist so gebogen, dass es in das konkave Retabel der Kapelle passt.
In der Kunst des siebzehnten Jahrhunderts führte die Verehrung der Jungfrau Maria zu einer neuen Darstellung der unbefleckten Empfängnis, die sich auf Offenbarung 12,1 bezieht. Das titelgebende Altarbild stellt das symbolische Motiv der Empfängnis Marias im Schoß ihrer Mutter Anna dar. Sie ist als junge Frau dargestellt, die mit einem weißen Gewand und einem blauen Mantel bekleidet ist und einen dreifach geknüpften franziskanischen Gürtel um ihre Taille trägt. Ihre Hände sind auf der Brust gefaltet oder im Gebet versammelt. Die Mondsichel zu ihren Füßen ist ein Symbol für die Keuschheit Marias.
Über der Figur Marias befindet sich Gottvater, der vom Himmel herabschaut. Das Titelbild zeigt auch eine Reihe von Puttenpaaren, die die Unbefleckte Empfängnis in einem Kreis aus Wolken umgeben. Jedes Paar hält ein Symbol für die Litaneien an die Jungfrau Maria.
HIGHLIGHT:
Die Kapelle ist auch mit einer Reihe von Ölgemälden auf Holz verziert, die Rosen und andere Blumen in der oberen Hälfte der Kapelle darstellen. Die Rose wird vor allem mit der Jungfrau Maria in Verbindung gebracht, die als "Rose ohne Dornen", d. h. ohne Sünde, bezeichnet wird. Die Kapelle ist mit kunstvollen Skulpturen im Hochrelief geschmückt, die in den 1650er Jahren von der maltesischen Bildhauerfamilie Casanova geschaffen wurden.
ERDF-TEILPROJEKT:
Die Kapelle der Unbefleckten Empfängnis ist mit sechs großen Gemälden ausgestattet, auf denen Episoden aus dem Leben der Jungfrau Maria dargestellt sind. Zusammen mit dem Titelbild der Unbefleckten Empfängnis, das sich im konkaven Retabel des Altarraums befindet, stellen die Gemälde jeweils die Themen Geburt Mariens, Darstellung Mariens im Tempel, Verkündigung, Heimsuchung Mariens bei der Heiligen Elisabeth, Darstellung des Herrn im Tempel und Himmelfahrt Mariens dar. Es wird angenommen, dass der Zyklus das Werk zweier Künstler ist, des Meisters Filippino Dingli (gest. 1677) und seines Schülers Stefano Erardi (1630-1716).
PROJEKTINFORMATIONEN:
Das von der Europäischen Union kofinanzierte Projekt konzentrierte sich auf die Konservierungsmaßnahmen, die für den langfristigen Erhalt der Gemälde erforderlich sind. Die Maßnahmen zielten darauf ab, die durch Wassereinbruch, Feuchtigkeit und Insektenbefall entstandenen Schäden an den Malschichten, der Leinwand und den Keilrahmen zu reinigen, zu reparieren, zu festigen und zu konservieren. Diese Konservierungsmaßnahmen sollen den langfristigen Schutz und die Freude an diesem künstlerischen Erbe gewährleisten, das im Herzen der Gemeinde liegt und zum Weltkulturerbe von Valletta gehört.
ÖFFNUNGSZEITEN FÜR BESUCHER:
Ausführliche Informationen finden Sie unter parrocci.knisja.mt/parrocca.
WIE ANKOMMEN:
Siehe die Website der öffentlichen Verkehrsmittel in Malta: www.publictransport.com.mt