Mdina Standort Marian

Kathedrale von St. Paul

Die Metropolitankathedrale St. Paul in Mdina wurde zwischen 1694 und 1705 erbaut. Sie ersetzte die mittelalterliche Kathedrale, nachdem das Erdbeben von 1693 zu schweren Schäden an dem Gebäude geführt hatte. Der Überlieferung nach wurde die Kathedrale an der Stelle errichtet, an der sich einst der Palast des Publius, des römischen Statthalters und späteren ersten Bischofs von Malta, befand. Ursprünglich war die Kirche der Himmelfahrt der Jungfrau Maria geweiht.

Historisches Detail

Die alte Kathedrale wurde mehrfach umgebaut, unter anderem durch den Bau einer Sakristei zu Beginn des 17. Jahrhunderts. In den Jahren 1679-1682 baute der maltesische Architekt Lorenzo Gafà (1639-1703) einen neuen Chor in der Kathedrale. Nach dem Erdbeben von 1693 stand der neue Chor noch. Er wurde später in die neue Kathedrale integriert, die nach Plänen der Jesuitenkirche Il Gesu in Rom entworfen wurde.

Die Fassade der neuen Kathedrale bildete einen mächtigen skulpturalen Dreiklang mit einer Kuppel und zwei Glockentürmen. Die strategische Lage der Kathedrale auf dem höchsten Punkt im Zentrum von Malta unterstreicht die Vorrangstellung der Kirche und ihres Bischofs. Die Fassade besteht aus zwei Ebenen, die in drei Abschnitte unterteilt sind. Jeder der drei Abschnitte wird durch übereinander angeordnete korinthische Pilasterpaare im unteren Bereich und Kompositpilaster im oberen Bereich begrenzt. Ansonsten ist die Fassade in weiten Teilen schmucklos. Im Erdgeschoss umfasst die Fassade das Hauptportal in der Mitte und zwei seitliche Türen, die direkt in die Seitenschiffe führen.

Über dem Hauptportal sind die Wappen des Bischofs Cocco Palmieri (1684-1711) und des Großmeisters Ramon Perellos (1697-1720) eingemeißelt, unter dessen Herrschaft die Kathedrale wiederaufgebaut wurde. Am Hauptportal sind die beiden Bronzestatuen des Heiligen Petrus und des Heiligen Paulus angebracht, die von dem maltesischen Bildhauer Melchiore Gafà (1631/5-1677) stammen. Die zweite Ebene wird von einem großen zentralen Fenster begrenzt, das von einem Segmentgiebel gekrönt wird. An den Seiten des obersten Stockwerks befinden sich 2 Glockentürme, die mit verzierten Türmen geschmückt sind. Sie beherbergen sechs Glocken, von denen die größte aus dem Jahr 1636 stammt. Der südwestliche Glockenturm beherbergt die älteste Glocke Maltas, die Petronilla", die 1370 in Venedig gegossen wurde. Die Uhr der Kathedrale wurde 1888 installiert und ist das Werk des maltesischen Uhrmachers Michelangelo Sapiano. Im Jahr 1713 wurde vor der Kathedrale ein erhöhter Vorplatz mit einer kurzen Treppe angelegt.

Die Kuppel wurde 1705 erbaut und ist das wichtigste architektonische Element der Kathedrale. Sie gilt als die Krönung von Gafàs Werk. Sie erhebt sich aus einer darunter liegenden Trommel in Form einer Halbkugel mit breiten Voluten am Rande der Trommel. Über der Kuppel befindet sich eine wohlproportionierte Laterne mit kleinen Fensteröffnungen.

Teilprojekt:

Das Wandgemälde in der Apsis der Kathedrale stellt den Schiffbruch des Heiligen Paulus dar. Es wurde 1688 von Mattia Preti (1613-1699) in Öl auf Stein gemalt. Das Gesims der Apsis trennt es von der Wand, auf der das Paulusgemälde ruht.

Das Apsidenbild hält sich an den Bericht über den Schiffbruch in der Apostelgeschichte. Der heilige Paulus steht an der Spitze des Schiffes und blickt nach oben zum Ewigen Vater, der seinen Engel schickt, um den Heiligen zu trösten und ihm zu versichern, dass alle Menschen auf dem Schiff gerettet werden sollen. Rechts von Paulus steht der heilige Lukas, der ebenfalls nach oben blickt, während er das Bild der Jungfrau Maria mit dem Jesuskind hält, das der Legende nach von dem Heiligen gemalt wurde. Die Meereslandschaft, die die Szene umgibt, zeigt auch den Sturm, der zum Schiffbruch der beiden Heiligen auf Malta führte.

Höhepunkt:

Die Kathedrale ist mit einer Vielzahl von Wandmarmoren und Gemälden geschmückt, darunter die Wandmalereien im Chor von Mattia Preti (1613-1699). Dieser große künstlerische Reichtum findet sich auch im Hauptgewölbe der Kathedrale mit seinem herrlichen Fresko, das Episoden aus dem Leben des Heiligen Paulus darstellt. Die Gewölbemalerei wurde 1794 von den sizilianischen Künstlern Vincenzo und Antonio Manno ausgeführt. Die Künstler Manno haben auch die Gewölbe der Seitenkapellen, den Chor und die Lünetten ausgemalt.

Titular-Gemälde:

Das Titelbild der Kathedrale stellt die Bekehrung des Heiligen Paulus dar. Das barocke Gemälde in Öl auf Leinwand wurde 1682 von Mattia Preti (1613-1699), dem bedeutendsten Maler Maltas, angefertigt. Es ist in vergoldetem Holz gerahmt.

Das Gemälde stellt den Moment dar, in dem Paulus auf dem Weg nach Damaskus, wo er die Christen verhaften sollte, vom Pferd geworfen und durch ein plötzliches Licht vom Himmel geblendet wird. Die Stimme Jesu, die von Paulus' Begleitern gehört wurde, sagte: "Saul, Saul, warum verfolgst du mich?". Paulus trägt eine römische Rüstung, seine geschlossenen Augen weisen auf seine Blindheit hin, während seine Begleiter versuchen, sein Pferd zu zügeln und um ihn herum Verwirrung herrscht. Über ihm ist der sitzende Christus im Himmel zu sehen, umgeben von Engeln.

Das Gemälde wurde 1682 von der Familie Testaferrata, prominenten Bewohnern von Mdina, in Auftrag gegeben. Unten rechts ist das Wappen der Testaferrata abgebildet, das ihr Mäzenatentum für die Kathedralkirche ankündigt.

Informationen zum Projekt:

Das von der Europäischen Union kofinanzierte Projekt konzentrierte sich auf die Konservierungsmaßnahmen, die für die langfristige Erhaltung der Fresken und der Apsis erforderlich sind. Die Maßnahmen zielten darauf ab, den Verfall und die Beschädigung der Malereischichten rückgängig zu machen und zu mildern sowie die Ursachen für die Ablösung und den Verfall zu beseitigen. Die Konservierungsmaßnahmen gewährleisten den langfristigen Schutz und die Freude an diesem künstlerischen Erbe im Herzen der Gemeinde.

Öffnungszeiten für Besucher:

Ausführliche Informationen finden Sie unter parrocci.knisja.mt/parrocca.

Wie Sie ankommen:

Siehe die Website von Malta Public Transport: www.publictransport.mt